Sandra Koth und Sönke Selk werden ab Juli als neues Vorstandsduo die Hamburger Wohnen in die Zukunft führen

Wie wird es werden, wenn die Genossenschaft mit dem neuen Vorstandsduo startet?

Sandra Koth: Losgelöst von allen Fachthemen ist es uns beiden sehr wichtig, dass wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die der Vorstand bisher zum Wohl der Genossenschaft und der Mitglieder gelebt hat, intensiv fortführen. Der genossenschaftliche Gedanke und die in ihm transportierten Werte sind ein hohes Gut, das bei allem Wirken der Hamburger Wohnen – ob intern oder nach außen – mitschwingt. So habe ich es in den letzten Jahren bei der Hamburger Wohnen kennengelernt. Und ich will alles dafür tun, dass es so bleibt.

Sönke Selk: Wir sind und bleiben auch für Geschäftspartner, Behörden und die Hamburger Politik ein verlässlicher, wenn auch streitbarer Partner. Das „Bündnis für das Wohnen“ ist dabei ein zukunftsweisender Weg. Im Dialog bleiben, wenn nötig in den offenen Konflikt gehen und an Ergebnissen ­arbeiten – wir sind ein respektvoller, offener und ­lösungsorientierter Partner und erhoffen uns diese Attribute auch von unserem Gegenüber.

Ein Mensch geht, ein neuer Mensch kommt. Gibt es jetzt etwas bahnbrechend Neues?

Sönke Selk: Nein, bahnbrechend Neues wird es zunächst nicht geben. Wir setzen erst einmal auf Kontinuität und Verlässlichkeit. Ein Wechsel im Vorstand ist aber eine gute Chance, neue Themen auf die Agenda zu nehmen. Dazu bedarf es einer guten Planung, einer breit angelegten Kommunikation und Beteiligung, um Neues im Unternehmen und unter den Mitgliedern zu transportieren. 

Sandra Koth: Ich werde vielleicht andere Schwerpunkte legen als Hardy Heymann. Beispielsweise gebe ich dem Digitalisierungsprozess ein höheres Gewicht, weil ich darin ein wichtiges Thema unserer Zeit sehe. Auch wenn sie zunächst nicht nur auf Begeisterung stößt – die Digitalisierung wird auf mittlere und lange Sicht eine notwendige Anpassung und einen Möglichkeitsraum darstellen. Am Anfang gibt es – wie bei fast jeder Veränderung – lästige Stolpersteine und es geht immer auch mal etwas schief.

Herr Selk, den Weg, den Sandra Koth gerade geht, ­kennen Sie selbst sehr gut.

Sönke Selk: Ja, ich habe in der Genossenschaft meine Ausbildung gemacht und mich Schritt für Schritt weiterentwickelt. Als junger Mensch in ein Unternehmen zu kommen, zu wachsen und mit Elan nach und nach Verantwortung zu übernehmen, das ist ein guter Weg, um in eine Vorstandsrolle zu wachsen. Während Sandra Koth gerade ihre neue Position füllt, merke ich, dass sich auch meine Rolle verändert. Ich empfinde es als Geschenk, diese Veränderung mitzuerleben und dadurch noch einmal eine andere Perspektive zu bekommen. Das ist spannend. Ich ahne, dass ich nicht wie früher der stetig Fordernde sein werde, sondern auch mal der, der auf die Bremse tritt. Das hat sicher etwas mit dem Älter­werden zu tun.

Sandra Koth: Wir haben auch die Chance ergriffen, intern die Aufgaben neu zu verteilen. Neben meiner bisherigen Abteilung Projektmanagement/IT gehören künftig die Wohnungsverwaltung, die ­Unternehmenskommunikation und die Gremienarbeit zu meinem Bereich. Die anderen Parts – Technik, Soziales Management, Rechnungswesen, Finanzierung – liegen dann bei Sönke Selk. Zu übergreifenden Themen werden wir uns abstimmen. 

Welche konkreten Ziele werden Sie verfolgen?

Sandra Koth: Einen Fokus werden wir auf die Mitgliederkommunikation und Services für die Mitglieder legen. Da können wir Ideen entwickeln und attraktive Angebote schaffen. Wir möchten uns noch mehr für das Älterwerden im Bestand engagieren. Und für die Flexibilisierung von Wohnraum, angepasst an neue, vielfältigere Lebensmodelle und Zielgruppen. Diesbezüglich haben wir bisher schon viele gute Ideen umgesetzt und möchten in Zukunft weiter unsere genossenschaftlichen Werte ausspielen. So setzen wir uns auch von anderen Wohnungsanbietern ab.

Sönke Selk: Es ist eine Vorstandsverantwortung, zu fragen „Was ist Mitgliederförderung heute, was ist sie morgen?“ Wir beschäftigen uns viel damit, die demografische Entwicklung sowie veränderte Ansprüche aufzugreifen und neue Angebote zu ent­wickeln. Seit 2005 haben wir bei uns das Soziale Management mit mittlerweile drei lebendigen Nachbarschaftstreffs institutionalisiert. Bei uns gibt es Seniorenwohnungen mit Service, eine Demenz-WG, wir realisieren Wohnprojekte und Patchwork-Wohnkonzepte. Wir sind zwar längst auf einem ­guten Weg, aber wir sehen noch viele Bereiche, die wir zielgenauer ausgestalten können. Die Menschen verändern sich und mit ihnen auch die Ansprüche rund um das Wohnen. Das ist ein Wandel, der nie aufhört und wir wandeln uns mit.

Worin sehen Sie Ihre stärkste Kraft als Team?

Sönke Selk: Darin, dass Vertrauen und Transparenz für uns beide ganz weit oben stehen. Im Umgang mit unseren Mitarbeiter*innen und Mitgliedern. In der Vielfalt liegt eine große Chance für die Genossenschaft. Denn wir bilden zusammen einen guten Querschnitt und werden so gute Lösungen finden. Jede und jeder von uns hat ihre bzw. seine Stärken und spe­zielle Themen. Die frische Energie von San­dra Koth zusammen mit meiner Erfahrung – wir sind uns ­sicher, dass das eine gute Mischung für die Zukunft der Hamburger Wohnen ist.

 

Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG

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