„Was mich antreibt, ist der stete Wandel.“

Frau Koth, wie sind Sie zu dem Berufsfeld ­„Genossenschaftliches Wohnen“ gekommen?

Sandra Koth: Das begleitet mich schon mein ganzes Leben. Meine Großeltern haben bei einer Genossenschaft gewohnt und mir zur Geburt eine Mitgliedschaft geschenkt. Die genossenschaftlichen Werte waren in unserem Leben immer sehr präsent, und so lag es nahe, daraus auch meinen Beruf zu machen. Ich habe bei einer Berliner Genossenschaft meine Ausbildung als Immobilienkauffrau absolviert, dort anschließend über mehrere Jahre unter anderem als Vorstandsassistentin gearbeitet und berufsbegleitend eine Weiterbildung nach der anderen gemacht. Meine Wissbegier zum Thema Wohnen – Leben – Genossenschaft war aber noch immer nicht gestillt. Ich habe dann ein Master­studium „Stadtplanung“ in Hamburg begonnen und auf Grundlage meines genossenschaftlichen Vorwissens als studentische Hilfskraft bei der Hamburger Wohnen gearbeitet. Nach dem Studium habe ich im Unternehmen das Projektmanagement übernommen. Daraus wurde 2021 dann die Leitung der Abteilung Projektmanagement/IT. 

Als Immobilienökonomin und Stadtplanerin verfügen Sie also über ein fundiertes Branchenwissen, und in Ihren bislang neun Jahren bei der Hamburger Wohnen haben Sie die Genossenschaft bis ins Detail kennen­gelernt. Gibt es noch Unbekanntes, mit dem Sie Ihre neue Position konfrontieren könnte?

Sandra Koth: Als Vorständin wird es gewiss Aufgaben geben, mit denen ich bislang wenig in Berührung gekommen bin. Grundsätzlich habe ich aber so gut wie nie Angst vor Unbekanntem. Der Aspekt der umfassenden Verantwortung, in den muss ich ganz neu hineinwachsen. Dabei ist für mich ein tragender Eckpfeiler die Unterstützung meiner beiden Vorstandskollegen. In den ersten Wochen als Vorständin waren Hardy Heymann und ich gefühlt wie Zwillinge, die alles Seite an Seite machen. Ich hatte in allem jederzeit einen Ansprechpartner. Diese intensive Übergangszeit von März bis Juli ist eine unfassbar gute Vorbereitung. Und auch Sönke Selk steht mir natürlich mit Rat und Tat zur Seite.

Wie stehen Sie zum Gendern der Funktionsbezeichnung „Vorstand“ in „Vorständin“?

Sandra Koth: Ganz klar, ich bin „Vorständin“. Nur wenn das Organ gemeint ist, dann kann es gerne auch „Vorstand“ bleiben. Ich finde es grundsätzlich wichtig, kenntlich zu machen, dass eine Veränderung, die in der Gesellschaft stattfindet, auch in der Sprache abgebildet wird. Bei manchen männlich ­dominierten Begriffen sollte daher mal genauer hingeschaut und vielleicht eine zeitgemäßere Lösung gefunden werden. 

Worauf freuen Sie sich besonders?

Sandra Koth: Ich freue mich auf das Gesamtpaket. Schon als Abteilungsleiterin Projektmanagement/IT lag es mir am Herzen, nicht nur operativ, sondern auch strategisch tätig zu werden. Etwas bewegen und mitgestalten zu können. Das ist jetzt auf einer ganz anderen Ebene möglich. Meine Neugier, die Suche nach neuen Herausforderungen und der stete Wandel haben mich seit jeher motiviert. Gemeinsam mit Sönke Selk möchte ich dieses Streben in viele gute Entwicklungsschritte für die Hamburger Wohnen umsetzen. Dabei ist es mir wichtig, im Blick zu behalten, dass nicht nur alles für mich neu ist, sondern dass mein Start auch für Sönke Selk eine große Veränderung darstellt. Wir müssen uns nun in der neuen Rollenverteilung einleben.

Was machen Sie, wenn Sie nicht an Ihre Aufgaben 
bei der Hamburger Wohnen denken?

Sandra Koth: Ich bin fast jedes Wochenende draußen unterwegs – ob Städtetour oder irgendwas zwischen Spazierengehen und Wandern. Dann lieber am Meer als in den Bergen.

 

Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG

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