Portrait von Wolfgang Schmuck
Wolfgang Schmuck | Foto: Hermann Jansen

Wer sind unsere Mitglieder? Was bewegt sie? Was schätzen sie an ihrem Zuhause und an unserer Genossenschaft? In dieser Interviewreihe stellen wir Ihnen anlässlich des Internationalen Jahres der Genossenschaften Menschen aus der vielfältigen und lebendigen Gemeinschaft der Hamburger Wohnen vor. 

Heute: Wolfgang Schmuck aus der „Stellinger Linse“.

Herr Schmuck, wie sind Sie 1976 dazu gekommen, Mitglied einer Baugenossenschaft zu werden?
Als Mitarbeiter der Bahn bin ich von Husum nach Hamburg gezogen und habe vom Arbeitgeber eine Genossenschaftswohnung vermittelt bekommen. Damals konnte ich mir nichts unter einer Baugenossenschaft vorstellen. Dass ich damit Teil einer großen Gemeinschaft werden würde, hätte ich damals nicht gedacht. Es gab zu der Zeit noch kein Soziales Management oder andere spürbare Vorteile des Wohnens bei der Genossenschaft im Vergleich zur „normalen“ Wohnungswirtschaft. Die Wohnung war gut und günstig und der Hausmeister kümmerte sich um alles Notwendige im Haus. Das war für mich damals schon genug des Guten. 

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich ehrenamtlich engagieren?
Begonnen hat alles damit, dass die Genossenschaft eine Sportgruppe bei Hankook angeboten hat. Irgendwann hat dann meine Frau dort eine Gruppe geleitet. Sie war immer sehr aktiv und hat mich mit ihrem Engagement angesteckt. Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge des „Linsefestes“, als das noch in ganz kleinem Rahmen stattfand. Damals wurde ich gebeten, die Spielegruppe zu übernehmen. Das war spannend, und ich habe schnell gemerkt, wie mich die ehrenamtliche Tätigkeit begeistert. Mit Simone ­Zückler als Leiterin des Sozialen ­Managements hat sich das Angebot an Aktivitäten stark erweitert. Sie „importierte“ auch die Idee aus Holland, defekte Geräte zu reparieren und nicht gleich wegzuwerfen. Als sie Unter­stützung für ein „Repair Café“ suchte, zögerte ich keine Sekunde.

Sie sind nun seit Jahren eine zentrale handwerkliche Instanz beim Repair Café und den wöchentlichen „Linse-Tüftlern“. Zudem sind Sie Mitglied beim „Runden Tisch Langenfelde“ und schlüpfen jedes Jahr in die Rolle des Nikolaus und bringen damit viele Kinderaugen zum Leuchten. Welche Rolle spielt das Ehrenamt in Ihrem Leben?
Eine sehr wichtige. Mein Ehrenamt gibt mir eine Aufgabe und hält mich fit. Und es ist auch eine tolle Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und Bekanntschaften zu pflegen. Gerade älteren Menschen kann ich es nur empfehlen, in irgendeiner Gruppe mitzumischen. Für uns ist es doch wichtig, aktiv zu bleiben und sich nicht zu isolieren. Ich weiß, manche sagen: „Das ist mir zu viel.“ Aber das ist eben das Gute in einer Gruppe: Wenn viele zusammen sind, macht jeder nur einen kleinen Handschlag und dann läuft alles. Vonseiten der Genossenschaft bekommen wir auch sehr viel Unterstützung.

Welche positiven Erfahrungen haben Sie durch Ihr Ehrenamt gesammelt?
Es gibt so viele schöne und häufig auch lustige Momente, wenn man mit Leuten in Kontakt ist. Bei den „Linse-Tüftlern“ und dem Repair Café macht es mich einfach glücklich, die Menschen mit der Reparatur ihrer Geräte glücklich zu machen. Beim letzten Repair Café gab es besonders viel zu tun, wir hatten Reparaturen an 40 elektrischen Geräten. Da freuen wir uns immer, wenn wir bei unserer Arbeit mit Brötchen und Kaffee versorgt werden. In meiner Rolle als Nikolaus gibt es mit den Kindern besonders viel Spaßiges zu erleben. Es ist so schön zu sehen, wie sich die freuen. Eigentlich schade, dass das nur einmal im Jahr ist.

Haben Sie Wünsche für die Zukunft Ihrer Genossenschaft?
Dass einfach alles so gut weitergeht wie bisher. Es ist alles sehr gut so. Ich würde mir nur noch ein paar jüngere Mitglieder beim „Runden Tisch Langenfelde“ wünschen. Wir treffen uns alle sechs Wochen, um alle Aktivitäten rund um den Treff und die Ausflüge für alle Mitglieder zu planen. Simone Zückler, Leiterin des Sozialen Managements, bringt da immer gute neue Ideen ein, von denen wir vorher noch nie etwas gehört haben. Das ist immer sehr interessant. 

Wie finden Sie es, dass 2025 das Inter­nationale Jahr der Genossenschaften ist?
Das finde ich richtig gut. So werden vielleicht noch mehr Menschen davon erfahren, wie viele gute Werte hinter einer Genossenschaft stecken. Als ich nach Hamburg kam, wusste ich noch nichts über Genossenschaften. Und bin heute stolz und sehr froh, schon so lange Mitglied einer zu sein. Ich hoffe, dass dieses Jahr dazu beiträgt, dass noch mehr Menschen erkennen, wie wichtig gemeinschaftliches Wohnen und Wirtschaften ist.

Text: Yvonne Husmann

 

Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG

Försterweg 46
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Tel.: 040 540 006-0
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