Foto: Bertold Fabricius

 

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft war bereits 2021 beim Startschuss für das Projekt dabei: „Die Dekarbonisierung der Wärmenetze ist eine zentrale Stellschraube zur Energiewende. Dabei setzen wir auf große ebenso wie auf kleine Lösungen, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Projekte wie im Wohnquartier ‚Stellinger Linse‘ zeigen beispielhaft, wie eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor Ort umgesetzt werden kann – und alle profitieren davon: Unser Klima ebenso wie die Mieterinnen und Mieter, deren Energiekosten sinken werden, weil sie unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für dieses nun vollendete Vorzeigeprojekt, durch das eine Menge CO2 eingespart wird. Das ist gelebter Klimaschutz. Und meine Behörde unterstützt fachlich und finanziell solche energetischen Quartierskonzepte.“

 

Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Das Projekt im Quartier ‚Stellinger Linse‘ belegt, dass für soziale Vermieter wie die Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG Klimaschutz und Nachhaltigkeit keine leeren Worte, sondern Ansporn zu konkretem Handeln sind. Angesichts des umstrittenen Gebäudeenergiegesetzes ist das Projekt wegweisend. Soziale Vermieter können in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie dem HanseWerk Natur eine klimaschonende Wärmeversorgung sicherstellen und damit unter Beweis stellen, dass beides geht: bezahlbares Wohnen und Klimaschutz. Die Botschaft an die Politik lautet: ‚Gebt die Einsparziele vor, aber lasst uns die besten und bezahlbarsten Wege finden, diese zu erreichen.‘ Am Ende wird Klimaschutz nur funktionieren, wenn er die Menschen und die am Gemeinwohl orientierten Vermieter finanziell nicht überfordert.“

 

Dr. Nikolaus Meyer, Geschäftsführer von HanseWerk Natur, sagte im Rahmen der Feier: „Wir haben hier in der ‚Stellinger Linse‘ eine klimaschonende Quartierslösung realisiert und senken damit die CO2-Emissionen um 75 Prozent. So zeigen wir beispielhaft, wie eine umweltfreundliche Energieversorgung im urbanen Raum funktioniert.“ 1.260 Tonnen CO2 werden dank der Umstellung jährlich eingespart. HanseWerk Natur investierte mehrere Millionen Euro in die neuen Energieversorgungsanlagen in Hamburg-Stellingen.

 

Sandra Koth, Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG, ergänzt: „Die neue klimaschonende Wärmeversorgung im Wohnquartier ‚Stellinger Linse‘ markiert einen bedeutenden Schritt auf unserem Weg hin zu einem klimaneutralen Wohnungsbestand. Mit dieser Quartierslösung schaffen wir es zudem, die Themen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gemeinsam zu denken: Die Umstellung der Wärmeversorgung konnte mit all ihren positiven Effekten umgesetzt werden, ohne die Bewohnerinnen und Bewohner der 'Stellinger Linse' mit Mieterhöhung zu belasten. Bei dieser Maßnahme gibt es also nur Gewinner!“

 

Im Februar 2023 wurde das neue hocheffiziente BHKW mit einer elektrischen Leistung von 1.560 kWel und einer thermischen Leistung von 1.600 kWth in Betrieb genommen. Aus klimaneutralem Biomethan erzeugt es bis zu 11.700 MWh Strom und 12.000 MWh Wärme im Jahr. Die ersten Solarthermie-Anlagen wurden im 2. Quartal des Jahres aufgebaut. Die letzten Kollektoren nahmen im Herbst ihren Betrieb auf. Insgesamt beträgt die Kollektorfläche rund 1.200 Quadratmeter mit einer Leistung von 525 Megawattstunden (MWh). Die Anlagen wandeln Sonnenergie in Wärme um, die zur Versorgung der angeschlossenen Haushalte genutzt wird. Projektleiter Markus Weihe von HanseWerk Natur erklärt: „Um möglichst viel der erzeugten Wärme direkt vor Ort nutzen zu können, installieren wir zudem Wärmespeicher. Diese können erzeugte Wärme zwischenspeichern, wenn kein Bedarf besteht und später wieder abgeben, wenn die Wärme gebraucht wird zum Beispiel in den Abendstunden.“ BHKW und Solarthermie-Anlagen werden über 70 Prozent der benötigten Wärme im Quartier produzieren. Die restlichen, saisonal bedingten rund 30 Prozent kommen aus dem Wärmenetz „Verbund West“ von HanseWerk Natur. Auch der Verbund West soll bis 2030 vollständig klimaneutral werden.

 

Die CO2-Emission im Quartier wird bei etwa 40 Gramm pro Kilowattstunde Wärme liegen und damit deutlich unter einem Erdgas- oder Heizölkessel mit rund 240 bzw. 310 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Da die Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG und HanseWerk Natur in Stellingen zu einem Großteil auf Erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung setzen, unterstützen beide Unternehmen mit diesem Projekt die Erreichung der Klimaziele der Hansestadt Hamburg. Zum Hintergrund: Etwa ein Viertel der CO2-Emissionen in Hamburg entfallen aktuell auf die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser.

 

Zum Filmbeitrag von noa4 geht es hier.

 

 

Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG

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